Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurden im Treysaer Bahnhof die Verträge zur Modernisierung des Treysaer Bahnhofs unterzeichnet. Die ganze Region hat sich in den letzten Jahren geschlossen für das Projekt eingesetzt. Auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat sich in der AG „Zum Zug kommen“ zusammen mit Vertretern Hephatas, Behinderten- und Seniorenverbänden und Bürgerinnen der Region für den Umbau stark gemacht. Im Bahnhof herrschte eine allseits zufriedene Stimmung.
Der Umbau soll in mehreren Etappen verlaufen. Im Herbst werden die Bahnsteige 1 und 2 provisorisch erhöht, damit die ab dem Winterfahrplan eingesetzten ICE-T-Züge hier halten können. Im Lauf des Jahres 2019 wird mit dem eigentlichen barrierefreien Umbau begonnen. Hierzu sollen alle Bahnsteige auf eine Höhe gebracht werden, die einen barrierefreien Ein- und Ausstieg ermöglicht. Für einen freien Zugang zu den Bahnsteigen werden Rampen gebaut und die Unterführung erneuert. Die Mitglieder der AG „Zum Zug kommen“ hatten sich einstimmig für die Rampenlösung und gegen defektanfällige und enge Aufzüge entschieden.
Für den gesamten Umbau wird mit einem Betrag von 19 Millionen Euro kalkuliert, den sich das Land Hessen, die Deutsche Bahn und der Nordhessische Verkehrsverbund teilen. Im Vorfeld hatte sich auch die Stadt Schwalmstadt mit einem sechsstelligen Betrag beteiligt. Der hessische Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir, Susanne Kosinsky als Leiterin des Regionalbereichs Mitte der Deutschen Bahn, der Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn Hessen Dr. Klaus Vornhusen und Wolfgang Rausch als Geschäftsführer des Nordhessischen Verkehrsverbunds unterzeichneten die Verträge.
Der ADFC begrüßt den geplanten Umbau auch aus Sicht des Radverkehrs. Wegen der vielen Radwege hat sich Schwalmstadt mittlerweile zur überregional bedeutsamen Radverkehrsdrehscheibe entwickelt. Neben der zunehmenden Zahl an Pendlern, die mit dem Rad zum Bahnhof fahren und von dort weiter mit dem Zug reisen nutzen viele Radtouristinnen und -touristen den Schwalmstädter Bahnhof für ihre Touren als Start- oder Zielort. Gerade die Radwanderer mit schwerem Gepäck und nicht zuletzt die Pedelec-Fahrer mit ihren schweren Rädern werden sich freuen, wenn sie ihre Räder nicht mehr über die Treppen hoch- und herunterschleppen müssen.
Das gleiche Ziel verfolgten Borkener Bürger, die in der Veranstaltung forderten, dass auch der Bahnhof in der ehemaligen Bergarbeiterstadt barrierefrei umgebaut wird. Tarek Al-Wazir versprach, sich auch dafür stark zu machen.
Im Namen der Schwälmer Bürgerinnen und Bürger drückte Nadine Moos ihre Zufriedenheit aus. Die Rollstuhlnutzerin versprach, Tarek Al-Wazir nach dem Ende der Umbaumaßnahmen in Wiesbaden zu besuchen.